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Wenn Gott durch Stock und Ball Herzen berührt

  • jochengaiser3
  • 1. Feb.
  • 3 Min. Lesezeit

„Wann startet der Kindertreff endlich wieder nach den Sommerferien? Gabriela* fragt immer wieder, wann sie endlich wieder zu euch kommen kann.“ Diese WhatsApp-Nachricht einer Mutter hat uns nach der letztjährigen Lagersaison gewaltig ermutigt – besonders deshalb, weil Gabriela bis kurz vorher eigentlich keinen Bezug zu uns und unseren Projekten hatte…


Sport verbindet…

3 Monate vorher kannte Gabriela uns kaum. Sie wusste, dass wir diejenigen sind, die jeden Freitagmorgen dafür sorgen, dass es auf dem Schulhof in Săliște noch lauter zu und her geht als sonst – weil Kinder beim Unihockeyspielen auch in Rumänien nicht gerade leise sind. Gabriela freute sich und war motiviert, wenn sie jeweils erfuhr, dass an diesem Freitag ihre Klasse dran war mit Unihockey. Sie hatte Freude an diesem Sport. Und sie kannte uns ein wenig – aber noch zu wenig, um von unseren coolen Sommerlagern zu wissen.

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… und schafft Vertrauen

Denn Sommerzeit heisst für uns jeweils Lagerzeit. So starteten wir die Lagersaison 2024 wie üblich mit dem Unihockey-Tageslager in der ersten Ferienwoche. Die Anzahl Anmeldungen war für uns eher enttäuschend. Klar, in Rumänien muss man damit rechnen, wenige Tage oder Stunden vor Start noch Anfragen zu erhalten, ob noch Plätze frei sind – und dennoch lief es dieses Mal eher harzig. 2 Tage vor Lagerstart war ich schon etwas entmutigt. Plötzlich hatte ich den Eindruck, ich solle einen Spaziergang durch den Park machen und noch fürs Lager einladen. Ich ging – und war enttäuscht, dass mir nur wenige Kinder begegneten. Doch einige traf ich, unter anderem Gabriela. Wie andere Kinder auch, nahm sie den Anmeldetalon – ich fragte mich jedoch, ob sie es mehr aus Höflichkeit tat als aus aufrichtigem Interesse…


Gott öffnet Herzen

Montagmorgen – Lagerstart. Voller Freude sah ich, dass auch Gabriela erschien – das erste Mal, dass sie unser Gelände betrat. Was für eine Ermutigung zum Start der Lagerzeit! Gabriela war die ganze Woche dabei. Ja es war sogar recht offensichtlich, dass sie dabei war. Doch sie fiel nicht unbedingt durch überragende Unihockey-Skills auf, sondern eher dadurch, dass sie sich immer wieder mit anderen Kindern stritt. Dennoch freuten wir uns, sie dabeizuhaben. Fünf Tage lang durfte sie in kurzen Inputs etwas vom Evangelium hören. Der Spaziergang kurz vor Lagerstart hatte sich also definitiv gelohnt. Doch Gott hatte noch grössere Pläne.



Von Gottes Liebe berührt

Gabriela erfuhr, dass wir nach dem Unihockeylager noch weitere Sommerlager hatten. Kurzerhand überredete sie ihre Eltern, auch im Kinderlager teilnehmen zu dürfen – mit Erfolg. Auch im Kinderlager war sie dabei – und wieder gehörte sie nicht zu den „pflegeleichtesten“ Kindern. Dennoch hatten wir den Eindruck, dass sie sich bei uns wohl fühlte. Sie durfte von der gewaltigen Liebe Gottes hören und etwas von seiner Annahme spüren.


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Saat auf Hoffnung

Allzu gerne würde ich diesen Blog mit dem Happy End schliessen, dass Gabriela nun regelmässig im Kindertreff dabei ist und jede Woche das Evangelium hört. Dem ist leider nicht so. Gabriela kam ein, zwei Mal in den Kindertreff, doch in den letzten Monaten ist sie nicht mehr gekommen. Ihre Geschichte ist ein gutes Beispiel dafür, was ein grosser Teil unserer Unihockey-Arbeit ist: Saat auf Hoffnung. Viele Kinder und Teenager dürfen durchs Unihockey die beste Botschaft hören. Bei den allermeisten von ihnen sehen wir keine Frucht. Dennoch wollen wir eifrig weitersäen. Es gibt so viele Geschichten, in denen die Botschaft, die in Kinderherzen gesät wurde, erst nach Jahren oder Jahrzehnten sichtbare Frucht zu bringen begann. Das glauben wir und hoffen wir – für Gabriela und für alle anderen.

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* Name geändert

David Megert

 
 
 

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“Das Gebet ist die Beste Unterstützung, die die Heimatgemeinde leisten kann.”

Beat Matzinger, Missionar

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