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Lehren in Bimbilla – durch Radio, Kinderprogramm und andere Anlässe

  • jochengaiser3
  • 1. Sept. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Arbeiterandacht

Jeden Mittwoch findet eine ausgiebige Andacht mit den einheimischen Mitarbeitenden auf der Station statt. Entweder gehen wir mit ihnen durch die Chronologischen Geschichten oder betrachten ein biblisches Buch in kleinen Abschnitten. Die Teilnehmenden sind zum grössten Teil nach aussen (noch) Muslime. Was Gott in ihrem Inneren schon gewirkt hat, können wir nur erahnen. Zum Beispiel wenn wir ihre Antworten zu biblischen Fragen hören, oder ihren veränderten Lebensstil beobachten.

Alle diese Angestellten sind in ein Familiennetz eingebunden, viele sind Väter und Mütter von Kindern. Wenn sie das Evangelium verstehen und (er-)leben, wird dadurch schon eine grosse Gruppe Nanumbas mit der Botschaft von Jesus erreicht!

 

Nanumba-Christen-Tag

«Was heisst es für den Alltag eines Nanumba, wenn er Christ wird? Wo und wie will das neue Leben seine Familie und Kultur durchdringen? Welche Traditionen gilt es abzulegen? Was gibt ihm die nötige Sicherheit, wenn er das tut? Wer steht zu ihm und gibt ihm Identität, wenn er wegen seines Glaubens von der Familie und Gesellschaft ausgeschlossen wird?»

Diese und andere Fragen bewegen Menschen, die sich für ein Leben mit Jesus interessieren oder erste Schritte im Glauben gemacht haben. Um gemeinsam Antworten auf diese Fragen zu finden und die verstreuten Mitglieder der «Familie der Jesusnachfolger» miteinander bekannt zu machen, wurde der Nanumba Christen Tag ins Leben gerufen. Dieser findet vierteljährlich statt und verbindet Nanumba Gläubige und Interessierte im ganzen Gebiet und über die Konfessionsgrenzen hinweg.

Es ist unser Wunsch, dass aus diesen Treffen Leiter heranwachsen, die in ihren Familien und Gemeinschaften Verantwortung übernehmen und Lehre weitergeben.



Radio Programm “Stunde der Guten Nachricht»

Es ist früh am Sonntagmorgen. Abdallah hat gerade seine morgendlichen Gebetspflichten in der Moschee erfüllt. Er nickt seinen Gefährten zum Abschied zu und mach sich auf den Heimweg. Kaum um die Ecke verschwunden, zieht er sein Handy aus der Tasche und schaltet das Radio ein. Mit einer Hand hält er das Gerät dicht an sein Ohr, während er mit langsamen Schritten seinem Haus zu geht. Dort angekommen setzt er sich auf den Schemel unter dem Mangobaum. Als aufmerksamer Beobachter kann man hin und wieder ein Kopfnicken erkennen, und zwischendurch ertönt ein zustimmendes «iii – ähäää».

Was Abdallah da mit voller Konzentration hört, ist die «Stunde der Guten Nachricht», einem Beitrag, den Pastor John jeden Sonntag im lokalen Radio gibt. Er ist bewusst nicht als Gottesdienst gestaltet und in Form und Inhalt auf die Bedürfnisse und Interesse der Nanumba zugeschnitten. Zum Schluss gibt Pastor John jeweils seine Handynummer durch. Die vielen Reaktionen darauf, - oft tiefere Fragen oder die Bitte um einen Krankenbesuch mit Gebet- zeigen, wie viele Menschen diese Beiträge hören.

Viele der Zuhörer sind Familienoberhäupter. Ihre Aufgabe ist es, die Familienehre aufrecht zu halten und die Belange der Familie in der Gesellschaft zu vertreten. Sie würden nie einen Fuss in eine Kirche setzten. Aber im Stillen ahnen sie etwas von der Kraft des Evangeliums. Das ist oft der Grund, dass sie ihren Kindern und Enkeln erlauben, beim Kinderprogramm dabei zu sein oder Kontakt mit uns zu pflegen.


Kinderstunde

Wenn am Freitagmittag das gelbe Tuch am Zaun hängt, kommen am Nachmittag die Buben, beim pinken Tuch die Mädchen ins Kinderprogramm. Wegen der grossen Nachfrage mussten wir die Kinder in zwei Gruppen aufteilen. So dürfen sie jede zweite Woche ein Bild ausmalen, eine biblische Geschichte hören, Lieder und Bibelverse lernen und gemeinsam Spiel und Spass erleben.

Die Kinder sind aufmerksame Zuhörer und wir glauben, dass viele von ihnen das Gehörte mit zurück in ihre Familien bringen!

Der kleine Yussif kam heute zu spät ins Kinderprogramm. Deshalb hat er die biblische Geschichte verpasst. Während die anderen Jungen lärmend aufs Fussballfeld strömen, fragt er mit treuherzigem Blick, ob er nicht die Geschichte nachhören dürfte. Bald sitzt er mit gespitzten Ohren auf der Matte und hört der Geschichte zu. Er bleibt nicht lange allein. Eine ganze Gruppe anderer Jungs setzen sich neben ihn und wollen noch mehr hören. Wie ermutigend!

Gruppenleitertreffen

«Nun hören wir hier schon lange wöchentlich eine biblische Geschichte. Dabei gibt es in unserem Volk noch so viele Menschen, die diese Nachricht noch nie gehört haben. Das muss sich ändern!»

Aus diesem Bedürfnis ist ein kleines Gruppenleitertreffen gewachsen. Drei Männer, die es auf dem Herzen tragen, selbst Geschichtengruppen zu gründen und das Evangelium weiterzutragen, treffen sich mit Toni oder Pastor John zum Austausch und zum gemeinsamen Gebet. Sie schätzen den Austausch, erleben sie doch alle Rückschläge, Unverständnis und eine gehörige Portion Verachtung.

Hier würden wir gerne noch Wachstum sehen. Wer betet, dass die Männer trotz Entmutigung nicht aufgeben? Und dass sich noch andere für diese Aufgabe rufen lassen?


Marlies Lauber

 
 
 

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“Das Gebet ist die Beste Unterstützung, die die Heimatgemeinde leisten kann.”

Beat Matzinger, Missionar

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