Das Gesundheitszentrum HPP bekommt ein neues Zuhause...

Pläne zeichnen, Kostenvoranschlag berechnen, Baubewilligung einholen, Material besorgen, Bauarbeiter anwerben, …  Vor dem ersten Spatenstich, wurden schon viele Stunden gearbeitet, vieles besprochen und vereinbart.

Dass das alte HPP-Gebäude nicht mehr so ganz zeitgemäss, einladend und praktisch ist, war schon lange bekannt. Roland Rösch stiess Ende 2022 zum Bimbilla Team. Als Handwerker mit Bauerfahrungen in Afrika brachte er die Voraussetzungen mit, diesen Bau zu leiten. Für Wochen werden Baupläne gezeichnet, angepasst und erweitert… Am Ende waren es 27 von Hand gezeichnete Baupläne, die das Baudepartement überzeugte, uns die Baubewilligung zu geben.

Es braucht Nerven aus Stahl

Die Beschaffung von Baumaterial, das Anheuern von geeigneten Handwerkern, um Kontakt mit den richtigen Leuten zu schaffen, gute Ideen auszuhecken, erforderte viel Zeit, immer wieder Gottes Eingreifen und Leiten. Ein Aha-Erlebnis war, als die Stahllieferung, was in sich schon ein Meisterstück war, nicht dem bestellten Stahl entsprach. Bestellter 10mm Stahl kam als 7mm, 8mm Stahl kam als 4,8mm. Es hiess «dann hättest du eben 12mm Stahl usw. bestellen sollen!» Ob es eine Sparmassnahme war oder eher ein Betrugsversuch, brauchen wir nicht zu wissen!

Herr, sei uns gnädig!  

Fachleute in Bimbilla und ihre Berufskenntnisse bringen uns immer wieder zum Staunen. Wasserwaage, Bleisenkel oder ein Messband, alles Gegenstände, die man auf dem Bimbilla Baumarkt kaufen kann. Mit vielen extra Lehrstunden während dem normalen Baualltag instruiert Roland den Maurer in die richtige Anwendung der verschiedenen Messinstrumente, ins rechte Mischen von Beton und Errichten einer senkrechten Mauer, wohlverstanden im rechten Winkel, usw. Den Schweissmeister unterweist er, wie man schweisst, ohne dass sich das Eisen durch die Hitze verdreht. Der Elektriker musste lernen, dass verschiedene Sicherungsstärken einen unterschiedlichen Schutz geben. Der Schreiner lernte viel über getrocknete Hölzer und deren Lagerung. «Herr, sei uns gnädig!»  

Teures Füllmaterial

Dann ist da noch die Geschichte mit den gepressten Lehmsteinen. Eigentlich eine super Sache. Die Probesteine wiesen eine gute Qualität auf und überzeugten uns. Wir bestellten und liessen genügend Steine für den gesamten Bau nach Bimbilla liefern. Schon sehr bald zeigten die ersten Steine eine hohe Brüchigkeit. Wir fingen an, die Steine nach Qualität zu sortieren, erste Mauern damit zu bauen. Bei Verhandlungen mit dem Produzenten wurde nach Ursache und Lösungen gesucht. Nach zähen Verhandlungen gestand der Produzent ein, neue Steine in besserer Qualität zu liefern. Dass diese Ersatzsteine allerdings erst fast ein Jahr nach der Erstbestellung geliefert werden können, hat er nicht verraten. Dank zusätzlichen GfC-Finanzen konnten wir auf die herkömmlichen Zementsteine umsteigen und den Bau fortsetzen. Die schlechten Lehmsteine sind zerstampft worden und dienen zum Auffüllen im Garten und um das neue Gebäude.

Für die Ewigkeit bauen

Jeder und jede der Bauvolontäre ein spezieller Segen und eine Bereicherung! Ob als Zimmermann, als Landschaftsgärtner oder Allrounder, jede freiwillige Hand hinterlässt Spuren, am Neubau und bei den Einheimischen, mit denen sie zusammengearbeitet haben, … und hoffentlich auch persönlich. Ins Missionsteam haben sie viel neues Leben und Begeisterung gebracht.

Wir sind vom Wort Gottes aufgefordert, Zeugen zu sein, das mit Worten, und oft mit Taten. Unser Umgang, Wertschätzung, Wissen und Können teilen, Vertrauen schenken und gerechten Lohn auszahlen, hinterlässt Spuren in jedem Herzen! Zusätzlich bekommt das Bauteam jeden Mittwoch von Pastor John eine Andacht, angepasst in Sprache und Kultur. Wir bauen Häuser – Herr gebrauche unser Tun und Reden, damit Deine Gemeinde wächst!

Während dem Heimataufenthalt von Roland & Gunda Rösch (April bis Juli 2024) herrscht Baupause. Ab Mitte Juli wird der Rohbau des Gesundheitszentrums verputzt und ausgebaut. Das HPP-Team hofft, gegen Ende 2024 einziehen zu können.

Gunda Rösch