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Ankommen in Kärnten

  • jochengaiser3
  • 30. Sept. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Das Ziel ist, Menschen für den Glauben an Jesus Christus zu gewinnen. Genau. Aber wie können wir das nur? Immer wieder stellt sich uns diese Frage. Vielleicht dir auch? Das ist gut so. Denn was für Paulus ein Vorrecht war, ist für uns oft eine Herausforderung. Und doch bleibt es unser Ziel: «Gott hat mir das Vorrecht geschenkt, sein Apostel zu sein und bei allen Völkern Menschen für Gott zu gewinnen. Sie sollen an ihn glauben und auf ihn hören, damit sein Name geehrt wird.» Römer 1,5 (HFA)


«Würdest du jemandem einfach so glauben, dass er die Wahrheit sagt, wenn du ihn nicht kennst?» Diese Aussage des Predigers am letzten Sonntag trifft ins Schwarze. Ja, auch ich brauche Sicherheit, dass mein Gegenüber vertrauenswürdig ist, um etwas bedeutungsvolles aus seinem Mund zu glauben. Wir merken, wie wichtig es ist, dass unsere Mitmenschen uns kennenlernen und vertrauen in uns bekommen. Aber auch wir sollen uns für sie interessieren. Und da kommt die Kultur ins Spiel.


Almdudler oder Rivella?

«Ma, wie lieb!» So tönt es oft, wenn wir mit unseren Kindern im Park oder beim Einkaufen unterwegs sind. Na ja, das ist nicht nur bei unseren Kindern so. Der alte Opa schaut in einen Kinderwagen, das kleine Mädchen will mit dem Baby spielen, der Teenagerjunge dreht sich um und lächelt das Kleinkind an. Die Kärntner lieben Kinder. Das haben wir schon bald als einen schönen Unterschied zur Schweiz wahrgenommen.

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Und sowieso. Man ist schnell in einem freundlichen kleinen Gespräch mit einer unbekannten Person, die man in der Stadt antrifft. Und doch, wenn es tiefer geht, scheinen uns die Kärntner etwas weniger direkt als die Schweizer. Das ist auch ganz schön so, denn Freundlichkeit und Höflichkeit steht an hoher Stelle. Es geht aber auch anders.

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Unsere Nachbarin erzählt, ohne dass wir uns schon besser kennen, mit Tränen in den Augen, vom Tod ihrer Tochter. Auch bezüglich unserer Familienplanung getraut sich der Wirt im Restaurant uns ganz unverblümt auszufragen. Hm, so kann man doch nicht alle in eine einzige kulturelle Schublade stecken. Jeder Mensch hat seine eigene «Kultur» oder seine besondere Art, die es zu entdecken gilt. Das ist doch gar nicht so viel anders als bei dir in der Schweiz.

Almdudler oder Rivella? Ob Kultur oder Getränk, man merkt den Unterschied, wenn man konzentriert «degustiert».


Kontakte

Am Anfang ist alles neu. Wir kennen niemanden. Wie kommen wir mit unseren Nachbarn und Mitmenschen in Kontakt? Schon bald haben wir uns bei den nächsten Nachbarn als die neuen Nachbarn vorgestellt und bei wenigen gibt es zwischendurch einen Schwatz über den Gartenzaun.

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Wir waren so erstaunt und erfreut, dass bei unserem Anlass «Advent im Garten» fast alle Nachbarn aufgetaucht sind. Einige davon haben wir zum ersten Mal persönlich getroffen. Doch merken wir: Wir müssen dranbleiben. Beziehungsarbeit erfordert von uns Einsatz und Ausdauer. Eine gute Gelegenheit dabei ist unser Nachbarmädchen:

Lara* freut sich riesig aufs Sommerlager. Sie muss nur über die Strasse, um jeden Tag bei uns im Lager dabei zu sein. Dazu kennt sie uns als Leiter schon sehr gut, weil sie oft zum Spielen bei uns ist. Voll Freude ist sie bei den Spielen und Ausflügen dabei. Bei den biblischen Geschichten und der Stillen Zeit scheint sie eher unmotiviert und stört manchmal mit ihrem Verhalten. Wir fragen uns: Was bleibt wohl in Laras Herz hängen? Das Lager ist zu ende. Drei Tage später spielt sie mit unserer Tochter im Kinderzimmer. Was hör ich da? Sie spielen Kinderstunde. Vielleicht hört sie bei einer ganz persönlichen Kinderstunde durch unsere Tochter besser zu? Gott hat viele Wege. Wir freuen uns auch immer wieder, wenn Lara beim Spielen ein Lied aus dem Sommerlager anstimmt.

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Wir wollen uns ganz bewusst in die Gesellschaft einbringen. Micha spielt in der Stadtkapelle (Stadtmusik) mit und kommt dort immer mal wieder zum Smalltalk mit anderen Musikanten. Marlen trifft auf dem Weg zum Kindergarten andere Mütter. Gerne verweilen sie für einen Schwatz. Wie werden solche oberflächlichen Kontakte tiefer? Wir wissen: Es braucht Zeit.

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Menschen für Jesus gewinnen

Es ist unser Wunsch, unsere Mitmenschen in ihrer eigenen «Kultur» oder ihrer besonderen Art kennenzulernen. Es ist auch unser Wunsch, dass Gott uns in Kontakt bringt mit Menschen, die durch Gott vorbereitet wurden. Das mit dem Ziel, Menschen für den Glauben an Jesus Christus zu gewinnen, damit sein Name geehrt wird.

Bestimmt bist auch du mit Menschen anderer «Kultur» oder einfach anderer Art unterwegs. Gott möge dich gebrauchen, dass Menschen in deinem Umfeld sich für ihn gewinnen lassen. Wir wünschen dir seinen Segen dazu.

 

Micha & Marlen Buchs

*Name geändert

 
 
 

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“Das Gebet ist die Beste Unterstützung, die die Heimatgemeinde leisten kann.”

Beat Matzinger, Missionar

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